Picasso sagte einmal, »dass er mit elf Jahren malen konnte wie Velasquez rechne er sich nicht als großen Verdienst an, wohl aber, dass er im Alter noch malen konnte wie ein Kind …«
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No 3
KLEINER FLUGVERSUCH EINER FLEDERMAUS
Öl auf Holz, 80 x 80 cm
Die Erfahrung zu fliegen kennen wir alle, wenn wir als Kind das erste Mal von einer Treppenstufe springen oder über einen kleinen Graben: Zugegeben, es ist nur eine sehr kurze Zeitspanne, aber beide Beine sind in der Luft, der Erdenschwere enthoben. Das ist riskant und von etlichem Adrenalin begleitet, verlassen wir doch einen sicheren, vertrauten Boden und wissen nicht, ob wir unversehrt ankommen auf dem nächsten. Und ob er uns überhaupt gefällt. Aber eine kleine euphorische Sekunde beschert uns Leichtigkeit und Freiheit. Wieder gut gelandet, auch den Stolz des eigenen Mutes.
(Ein Bild zu malen bedeutet im Übrigen nichts anderes).
Wir springen/fliegen unser ganzes Leben lang: von der Kindheit in die Jugend, in das Erwachsensein; von der Einsamkeit in die Zweisamkeit, in die Familie und manches Mal wieder in die Einsamkeit. Von einem Job zu einem anderen, von einer Stadt in eine weitere, bis ins Alter. Da rüsten wir uns dann zu unserem letzten Flug, den mit den Engeln, nämlich. Zweitrangig bleibt, ob der Versuch zu fliegen glückt oder scheitert – es geht um den Versuch als solchem: ein Wagnis einzugehen, um zum Selbst zu kommen. Sich zuzuwachsen und zu erkennen … Die Fledermaus? Da assoziiere ich Verschiedenes. Am liebsten ist mir gerade dieses: Sie sieht mit den Ohren, fliegt mit den Händen, ist nachtaktiv und schläft mit dem Kopf nach unten. Bis auf den letzten Aspekt scheint es mir eine Beschreibung meiner selbst.
… Ich wünsche Euch einen guten Flug in die Träume –
Eure Grudda