CARIN GRUDDAS BRUNNEN
Auszug aus dem Interview
»SIEBEN FRAGEN AN GRUDDA VON GRUDDA«
6. Was reizt Dich an Kunst im Außenraum?
Einen vernachlässigten Platz, einen übersehenen, einen leeren zum Ort zu machen. So wie früher die Waschfrauen zum Brunnen gingen und ihre Neuigkeiten austauschten, die Kinder rings herum spielten, die Verliebten sich ein Stelldichein gaben … – wenn Du so willst, eine nostalgische, romantische, eine konservative Idee, die mich antreibt. Skulpturen, die sich beklettern lassen und zum humanen Zentrum werden in den oft anonym gewordenen Stätten. Beseelen, vielleicht (brauchen wir alle, oder?).
Dann: Was für eine wunderbare Möglichkeit, Raum zu schaffen über eine Skulptur! Einen Platz auf den Kopf zu stellen, die Dimensionen zu verändern – der Laser, der vom König auf dem Dach eines Hauses auf das Herz einer Tänzerin trifft, die vom Wasser umsprudelt in einem Boot auf dessen Rand balanciert – ein Zeitstrahl, der das Ingelheim Karls des Großen mit dem Ingelheim des 2. Jahrtausends verbindet (Friedrich-Ebert-Platz in Ingelheim), ein Narr mitten im Bocciafeld, eine Hundegruppe, Rennhühner … – Zitate der verschiedenen Stadtteile, die sich zu einem neuen Platz, einem neuen Zentrum vereinen!
ZERBERUS VOR DER STADTVERWALTUNG INGELHEIM
Zerberus 2005, Bronze 220 x 280 x 120 cm
In Between 2008, Ingelheim Großwinterheim, Bronze 219 x 97 x 144 cm