Beschreibung
Ein holländischer Kollege besuchte mich vor langer Zeit in meinem Frankfurter Atelier und ich bereitete abends ein »freilaufendes« Biohuhn zum gemeinsamen Abendessen zu: »Ah, ein Rennhühn« meinte er.
Diese schöne Bezeichnung schlummerte jahrelang in meinem Kopf bis ich – durch Griechenland reisend und dabei eine Ausstellung malend (»Vom Unterwegssein«, Kulturbahnhof Kassel 2001) – den griechischen Hühnern begegnete.
Sie liefen oder schritten frei durch alle Dorfstraßen und sorgten – ganz ohne Schilder – für eine natürliche Geschwindigkeitsbegrenzung.
Da fiel es mir wieder ein: das Rennhühn – und ich skizzierte, malte und klebte alle möglichen Varianten.
Endlich, 2008, entstand das Rennhühn in Bronze in drei Variationen:
Das Erste mit einem großen Standfuß, das Zweite mit zwei schreitenden Füßen und das Dritte mit einem nach hinten geschwungen Rennfuß und einem Standfuß, der dem Holzmodell eines alten Kinderschuhs entstammt.
Alle Rennhühn’s haben aufgerichtete Flügel und drei Gesichter: jeweils eines an jeder Seite und eines von vorne betrachtet. Wie das so ist bei den Hühnern: sie drehen unentwegt den Kopf – zumal beim Rennen – und man weiß nie, was sie gerade im Blick haben: das Vorne, das Hinten oder das zur Seite, alles fast gleichzeitig.
Eines trägt Blümchenaugen und statt der schmucken Federn, tragen allesamt eine verzierte Außenhaut. Und natürlich eine Krone in Gold, die dem stolzen Hahnenkamm entsprechen könnte.